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Skoda Enyaq iV 80

Skoda Enyaq iV 80
FAZIT
Der Skoda Enyaq überrascht im Test auf ganzer Linie. Was zunächst wie eine simple Adaption der bekannten MEB-Plattform des Volkswagen-Konzerns erschien, entpuppt sich als durchdachtes und in vielen Bereichen optimiertes Elektrofahrzeug. Seine Stärken liegen eindeutig im Bereich Effizienz, Raumangebot und Komfort. Mit seinem niedrigen Verbrauch und der daraus resultierenden guten Reichweite eignet er sich hervorragend für den Alltag und längere Reisen. Das großzügige Platzangebot und die durchdachten Details im Innenraum machen ihn zum idealen Familienfahrzeug. In puncto Fahrdynamik und Beschleunigung kann der Enyaq zwar nicht mit Hochleistungs-Elektroautos mithalten, bietet aber für die meisten Alltagssituationen mehr als ausreichende Reserven. Der hohe Fahrkomfort und die gute Geräuschdämmung sorgen für ein entspanntes Reiseerlebnis. Verbesserungspotenzial gibt es noch bei der Ladeplanung und einigen Details der Bedienung. Hier plant Skoda bereits Software-Updates, die Abhilfe schaffen sollen. Basispreis: 45.000 €
RAUMANGEBOT
83
QUALITÄT & VERARBEITUNG
67
STADTTAUGLICHKEIT
50
DYNAMIK
42
E-AUTO FUNKTIONEN & ASSISTENTEN
83
VERBRAUCH
67
KOMFORT
83
REICHWEITE
67
REISETAUGLICHKEIT
75
SOFTWARE & BEDIENUNG
67
PROS
Sehr niedriger Verbrauch und hohe Effizienz (19,1 kWh/100 km im Test)
Großzügiges Raumangebot und Kofferraumvolumen (585-1710 Liter)
Hervorragender Fahrkomfort und gute Geräuschdämmung
Praxistaugliche Reichweite von ca. 400 km bei normaler Fahrweise
CONS
Relativ hoher Preis, besonders mit sinnvoller Ausstattung
Maximale Ladeleistung von 125 kW niedriger als bei manchen Konkurrenten
Verbesserungswürdige Ladeplanung im Navigationssystem
Nicht so dynamisch wie sportlichere Elektro-SUVs
68
BEWERTUNG (ALT)

In der neunten Episode vom Elektroauto Supertest vom 10. November 2021 auf dem YouTube-Kanal von auto motor und sport wird der Skoda Enyaq iV 80 einem intensiven Elektroauto-Supertest unterzogen.

Der Elektroauto-Markt wächst rasant und mit ihm die Auswahl an Modellen für umweltbewusste Autofahrer. Ein besonders interessanter Neuzugang ist der Skoda Enyaq – ein geräumiges Elektro-SUV, das nicht nur mit beeindruckender Reichweite, sondern auch mit durchdachten Lösungen für den Familienalltag punkten will. Doch kann der Enyaq wirklich mit etablierten Konkurrenten wie dem Tesla Model Y oder dem Hyundai Ioniq 5 mithalten?



Design und Außenauftritt: Dezente Eleganz trifft auf Aerodynamik

Auf den ersten Blick präsentiert sich der Skoda Enyaq als elegantes SUV mit klaren Linien und einer aerodynamisch optimierten Silhouette. Im Vergleich zu manch extrovertiertem Konkurrenzmodell wirkt der Enyaq eher zurückhaltend, was vielen Käufern entgegenkommen dürfte. Besonders auffällig ist die flach abfallende Frontpartie, die nicht nur optisch ansprechend ist, sondern auch zur hervorragenden Aerodynamik des Fahrzeugs beiträgt.

Mit einem cw-Wert von nur 0,257 in der Basisversion mit kleineren Rädern setzt der Enyaq neue Maßstäbe in seiner Klasse. Selbst mit den im Test gefahrenen 20-Zoll-Felgen erreicht er noch einen beachtlichen Wert von etwa 0,262. Diese aerodynamische Effizienz ist nicht nur ein technisches Schmankerl, sondern wirkt sich auch positiv auf Reichweite und Energieverbrauch aus.

Ein besonderes Highlight ist der markante Heckspoiler, der laut Skoda der längste ist, den der Hersteller je verbaut hat. Er unterstreicht nicht nur den sportlichen Charakter des Enyaq, sondern trägt ebenfalls zur optimierten Luftführung bei.

Innenraum und Raumangebot: Clever konzipiert für Familien

Beim Einsteigen wird schnell klar: Der Enyaq ist ein wahres Raumwunder. Mit einer Länge von 4,65 Metern bietet er großzügigen Platz für Passagiere und Gepäck. Besonders im Fond können sich auch großgewachsene Mitfahrer über üppige Beinfreiheit freuen. Der flache Fahrzeugboden, typisch für Elektroautos, schafft zusätzlichen Raum und Komfort.

Das Kofferraumvolumen von 585 Litern übertrifft die meisten Konkurrenten deutlich. Bei umgeklappten Rücksitzen wächst es sogar auf beeindruckende 1710 Liter an. Praktische Details wie ein variabler Ladeboden und zahlreiche Ablagemöglichkeiten im Innenraum unterstreichen die Alltagstauglichkeit des Enyaq.

Ein cleveres Feature ist der integrierte Regenschirm in der Fahrertür – ein typisches Skoda-Merkmal, das den Pragmatismus der Marke unterstreicht. Auch an einen kleinen Mülleimer in der Türverkleidung haben die Ingenieure gedacht – eine Kleinigkeit, die im Alltag jedoch sehr nützlich sein kann.

Antrieb und Fahrleistungen: Effizienz statt Spektakel

Der getestete Enyaq 80 verfügt über einen 204 PS starken Elektromotor, der die Hinterräder antreibt. Mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 8,5 Sekunden ist er zwar kein Sprinter, bietet aber für den Alltagsverkehr mehr als ausreichende Leistungsreserven. Bemerkenswert ist, dass der Enyaq diese Beschleunigungszeit auch bei niedrigem Batteriestand von nur 30% erreicht – ein Zeichen für ein gut abgestimmtes Antriebsmanagement.

Im Handling zeigt sich der Enyaq von seiner komfortablen Seite. Dank des niedrigen Schwerpunkts durch die im Fahrzeugboden verbaute Batterie liegt er satt auf der Straße. In Kurven verhält er sich neutral und gut kontrollierbar, auch wenn er nicht zu sportlichen Einlagen einlädt. Der kleine Wendekreis, ermöglicht durch den Heckantrieb, sorgt für überraschende Agilität im Stadtverkehr.

Reichweite und Verbrauch: Effizienzwunder mit Langstreckenqualitäten

Eine der größten Stärken des Skoda Enyaq ist seine beeindruckende Effizienz. Mit einem Testverbrauch von nur 19,1 kWh/100 km gehört er zu den sparsamsten Elektro-SUVs auf dem Markt. Selbst der als effizient geltende Tesla Model Y verbraucht im Vergleich 0,4 kWh/100 km mehr.

Diese Effizienz zahlt sich in einer praxistauglichen Reichweite aus. Bei normaler Fahrweise sind mit einer Akkuladung etwa 400 Kilometer realistisch. Im besonders sparsamen Eco-Modus sind sogar bis zu 500 Kilometer möglich. Auf der Autobahn bei Tempo 120 km/h kommt der Enyaq noch etwa 365 Kilometer weit – ein Wert, der Langstreckenfahrten ohne häufige Ladestopps ermöglicht.

Laden und Reisetauglichkeit: Gut, aber mit Luft nach oben

Die maximale Ladeleistung des Enyaq beträgt 125 kW. Das mag im Vergleich zu manchen Konkurrenten, die über 200 kW erreichen, zunächst niedrig erscheinen. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass der Enyaq diese Leistung über einen weiten Ladebereich konstant halten kann, was für kurze Ladezeiten auf Langstrecken sorgt.

Für die ersten 100 Kilometer Reichweite benötigt der Enyaq an einer Schnellladestation nur 10 Minuten, für die nächsten 100 Kilometer 11 Minuten. Erst bei den dritten 100 Kilometern verlangsamt sich der Ladevorgang auf 16 Minuten. Diese Werte sind zwar nicht Klassenbestleistung, ermöglichen aber dennoch zügige Langstreckenfahrten mit nur wenigen Ladestopps.

Ein kleiner Wermutstropfen: Die Ladeplanung der bordeigenen Navigation lässt noch etwas zu wünschen übrig. Zwar werden Ladestopps automatisch eingeplant, die Auswahl der Ladestationen und die Informationen zu Ankunfts-Akkustand könnten aber noch optimiert werden. Hier haben Konkurrenten wie Tesla die Nase vorn.

Fahrkomfort: Eine Paradedisziplin des Enyaq

In Sachen Fahrkomfort spielt der Skoda Enyaq ganz vorne mit. Die optionalen adaptiven Dämpfer sorgen für eine ausgewogene Abstimmung, die Unebenheiten souverän glättet, ohne dabei schwammig zu wirken. Selbst mit den 20-Zoll-Rädern des Testwagens bleibt der Fahrkomfort auf hohem Niveau.

Besonders beeindruckend ist die Geräuschdämmung. Dank Akustik-Verglasung ist der Enyaq im Schnitt etwa zwei Dezibel leiser als ein Tesla Model Y. Das macht sich besonders bei höheren Geschwindigkeiten positiv bemerkbar und trägt zu einem entspannten Reiseerlebnis bei.

Die Sitze bieten guten Halt und lassen sich vielfältig einstellen. In Kombination mit dem serienmäßigen Abstandstempomaten und dem gut funktionierenden Spurhalteassistenten eignet sich der Enyaq hervorragend für lange Autobahnfahrten.

Bedienung und Infotainment: Fortschritt mit kleinen Schwächen

Das Bedienkonzept des Enyaq stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber früheren Elektromodellen des Volkswagen-Konzerns dar. Statt auf reine Touch-Bedienung zu setzen, hat Skoda dem Enyaq wieder mehr physische Tasten spendiert. Das verbessert die Bedienbarkeit während der Fahrt erheblich.

Der große Touchscreen in der Mittelkonsole reagiert flott und bietet eine übersichtliche Menüstruktur. Allerdings gibt es hier und da noch Optimierungspotenzial in der Logik einiger Untermenüs. Die Sprachsteuerung funktioniert grundsätzlich gut, kann aber in Detailfunktionen noch nicht ganz mit den besten Systemen am Markt mithalten.

Ein echtes Highlight ist das optionale Head-up-Display, das wichtige Informationen wie Geschwindigkeit und Navigationspfeile direkt ins Sichtfeld des Fahrers projiziert. Es erhöht die Sicherheit, da der Blick nicht vom Verkehrsgeschehen abgewendet werden muss.

Preis und Ausstattung: Gut ausgestattet, aber nicht günstig

Der Einstiegspreis für den Skoda Enyaq 80 mit großer Batterie und Heckantrieb liegt bei 43.950 Euro. Allerdings treibt eine sinnvolle Ausstattung den Preis schnell nach oben. Für Features wie das Navigationssystem, die adaptiven Dämpfer oder die Schnellladefunktion werden Aufpreise fällig. Ein gut ausgestatteter Enyaq, wie er im Test gefahren wurde, kommt schnell auf etwa 52.000 Euro.

Das mag auf den ersten Blick viel erscheinen, relativiert sich aber im Vergleich zur Konkurrenz. Zudem profitieren Käufer noch von der staatlichen Förderung für Elektrofahrzeuge, die den effektiven Kaufpreis deutlich senkt.

Fazit: Ein rundum gelungenes Elektro-SUV für Familien

Der Skoda Enyaq überrascht im Test auf ganzer Linie. Was zunächst wie eine simple Adaption der bekannten MEB-Plattform des Volkswagen-Konzerns erschien, entpuppt sich als durchdachtes und in vielen Bereichen optimiertes Elektrofahrzeug.

Seine Stärken liegen eindeutig im Bereich Effizienz, Raumangebot und Komfort. Mit seinem niedrigen Verbrauch und der daraus resultierenden guten Reichweite eignet er sich hervorragend für den Alltag und längere Reisen. Das großzügige Platzangebot und die durchdachten Details im Innenraum machen ihn zum idealen Familienfahrzeug.

In puncto Fahrdynamik und Beschleunigung kann der Enyaq zwar nicht mit Hochleistungs-Elektroautos mithalten, bietet aber für die meisten Alltagssituationen mehr als ausreichende Reserven. Der hohe Fahrkomfort und die gute Geräuschdämmung sorgen für ein entspanntes Reiseerlebnis.

Verbesserungspotenzial gibt es noch bei der Ladeplanung und einigen Details der Bedienung. Hier plant Skoda bereits Software-Updates, die Abhilfe schaffen sollen.

Mit einer Gesamtbewertung von 4,1 von 5 Sternen im Elektroauto-Supertest reiht sich der Skoda Enyaq auf Augenhöhe mit Top-Konkurrenten wie dem Hyundai Ioniq 5 ein. Er beweist eindrucksvoll, dass Skoda mehr kann, als nur bestehende Konzernplattformen zu adaptieren.

Für Käufer, die ein praktisches, effizientes und komfortables Elektro-SUV suchen und dabei auf schrille Optik oder brachiale Beschleunigung verzichten können, ist der Skoda Enyaq eine ausgezeichnete Wahl. Er vereint die traditionellen Skoda-Tugenden wie Pragmatismus und Raumangebot geschickt mit moderner Elektrotechnologie und setzt damit neue Maßstäbe im Segment der elektrischen Familien-SUVs.

Das aktuelle Elektroauto Supertest Ranking von allen bisherigen Elektroauto Supertests könnt ihr auf der Ranking Seite einsehen und bei Verständnis Fragen euch auch die Bewertungskriterien durchlesen.

AMS YouTube Video zu dem Skoda Enyaq iv80



Bildquellen

  • Skoda Enyaq Rating Snippet: @Skoda
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