In einer Zeit, in der Elektroautos immer mehr an Bedeutung gewinnen, aber oft noch als zu teuer gelten, betritt der neue Citroën ë-C3 die Bühne. Mit einem Startpreis von knapp über 23.000 Euro verspricht er, die Elektromobilität für eine breitere Masse zugänglich zu machen. Doch kann ein Elektro-Kleinwagen zu diesem Preis wirklich überzeugen?
- Design: SUV-Anleihen im Kleinwagenformat
- Antrieb und Fahrleistungen: Solide Basis für den Stadtverkehr
- Reichweite und Laden: Alltagstauglich mit Einschränkungen
- Fahrkomfort: Citroën-typische Federungskultur
- Innenraum und Ausstattung: Praktisch und modern
- Sicherheit und Assistenzsysteme: Gut gerüstet für den Alltag
- Preis und Positionierung: Ein günstiges Elektroauto – mit Einschränkungen
- Fazit: Ein vielversprechender Einstieg in die Elektromobilität
Design: SUV-Anleihen im Kleinwagenformat
Auf den ersten Blick fällt auf: Der neue ë-C3 hat mit seinem Vorgänger optisch nicht mehr viel gemeinsam. Citroën hat das Design ordentlich umgekrempelt und dem Kleinwagen einen SUV-ähnlichen Touch verpasst. Mit einer Höhe von 1,58 Metern ist er rund zehn Zentimeter höher als sein Vorgänger, was nicht nur für mehr Präsenz auf der Straße sorgt, sondern auch das Platzangebot im Innenraum positiv beeinflusst.
Die Front wird von markanten LED-Scheinwerfern dominiert, die dem ë-C3 einen modernen und selbstbewussten Auftritt verleihen. Die erhöhte Bodenfreiheit und die robuste Gestaltung der Karosserie unterstreichen den Crossover-Charakter, ohne dabei die kompakten Abmessungen eines Stadtautos zu verlieren.
Insgesamt präsentiert sich der ë-C3 als ein frischer und zeitgemäßer Vertreter seiner Klasse. Er schafft es, die typische Citroën-DNA mit modernen Designelementen zu verbinden und sich so von der Masse abzuheben.
Antrieb und Fahrleistungen: Solide Basis für den Stadtverkehr
Unter der Haube des ë-C3 arbeitet ein Elektromotor mit einer Leistung von 83 kW (113 PS), der die Vorderräder antreibt. Mit einem maximalen Drehmoment von 260 Nm sorgt er für einen durchaus spritzigen Antritt, besonders im urbanen Umfeld. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h absolviert der ë-C3 in rund 11 Sekunden – ein Wert, der für den Alltag völlig ausreichend ist, aber keine Rekorde brechen wird.
Bei der Höchstgeschwindigkeit zeigt sich eine der wenigen echten Schwächen des ë-C3: Mit maximal 135 km/h ist er auf der Autobahn eher gemächlich unterwegs. Für den primären Einsatzbereich in der Stadt und auf Landstraßen ist dies jedoch kaum von Belang.
Interessant ist der Vergleich zum Verbrenner-Modell: Trotz des geringeren Gewichts und der ähnlichen Leistung (101 PS beim Verbrenner) ist der Elektro-C3 in puncto Beschleunigung auf Augenhöhe. Dies unterstreicht die Vorteile des elektrischen Antriebs, besonders im Stadtverkehr, wo das sofort verfügbare Drehmoment für flottes Vorankommen sorgt.
Reichweite und Laden: Alltagstauglich mit Einschränkungen
Der ë-C3 ist mit einem 44 kWh großen Lithium-Eisenphosphat-Akku (LFP) ausgestattet. Diese Batterietechnologie zeichnet sich durch ihre Robustheit, lange Lebensdauer und Unempfindlichkeit gegenüber extremen Temperaturen aus. Citroën verspricht eine Reichweite von bis zu 320 km nach WLTP-Norm. In der Praxis dürften je nach Fahrweise und äußeren Bedingungen 250-300 km realistisch sein – für einen Großteil der täglichen Fahrten mehr als ausreichend.
Bei der Ladegeschwindigkeit überrascht der ë-C3 positiv: An Gleichstrom-Schnellladesäulen lädt er mit bis zu 100 kW, was in der Kompaktklasse keineswegs selbstverständlich ist. Damit lässt sich der Akku unter idealen Bedingungen in etwa 26 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen. An Wechselstrom-Wallboxen lädt der ë-C3 serienmäßig mit 7 kW, optional ist auch ein 11-kW-Lader erhältlich.
Die Ladezeiten und die Reichweite machen den ë-C3 zu einem alltagstauglichen Begleiter für Stadt und Umland. Für häufige Langstreckenfahrer könnte die begrenzte Reichweite in Kombination mit der niedrigen Höchstgeschwindigkeit jedoch zum Nachteil werden.

Fahrkomfort: Citroën-typische Federungskultur
Eine der großen Stärken des ë-C3 ist sein Fahrkomfort. Citroën setzt hier auf eine Weiterentwicklung seiner bekannten komfortablen Federung. Das sogenannte „Citroën Advanced Comfort“-Fahrwerk mit hydraulischen Anschlagpuffern sorgt für eine sanfte, aber dennoch kontrollierte Dämpfung. Selbst größere Unebenheiten werden souverän abgefedert, ohne dass sich ein schwammiges Fahrgefühl einstellt.
Besonders beeindruckend ist, wie gut es Citroën gelungen ist, das höhere Gewicht des Elektromodells zu kaschieren. Mit fast 1.600 kg ist der ë-C3 deutlich schwerer als sein Verbrenner-Pendant, fährt sich aber mindestens ebenso komfortabel. Die tiefe Positionierung der Batterie im Fahrzeugboden trägt zu einem niedrigen Schwerpunkt bei, was sich positiv auf die Straßenlage auswirkt.
Die Lenkung ist leichtgängig und präzise, was besonders beim Rangieren in engen Stadtstraßen von Vorteil ist. Insgesamt vermittelt der ë-C3 ein Fahrgefühl, das man in dieser Preisklasse nicht unbedingt erwarten würde.
Innenraum und Ausstattung: Praktisch und modern
Im Innenraum des ë-C3 setzt Citroën auf eine gelungene Mischung aus Funktionalität und französischem Chic. Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet und wird von einem freistehenden 10-Zoll-Touchscreen dominiert. Erfreulicherweise hat Citroën nicht auf separate Bedienelemente für wichtige Funktionen wie die Klimaanlage verzichtet, was die Bedienung im Alltag vereinfacht.
Die Materialanmutung ist dem Preissegment angemessen. Zwar dominieren Hartplastik-Oberflächen, diese sind jedoch sauber verarbeitet und an den richtigen Stellen durch weichere Materialien ergänzt. Besonders die Sitze verdienen Erwähnung: Sie sind bequem gepolstert und bieten auch auf längeren Fahrten guten Halt.
Das Platzangebot vorne ist großzügig, selbst großgewachsene Fahrer finden eine komfortable Sitzposition. Im Fond geht es erwartungsgemäß etwas enger zu, für einen Kleinwagen ist das Platzangebot jedoch absolut akzeptabel. Der Kofferraum fasst 310 Liter, was für die täglichen Einkäufe oder das Wochenendgepäck völlig ausreicht.
In Sachen Konnektivität ist der ë-C3 auf der Höhe der Zeit: Apple CarPlay und Android Auto sind serienmäßig an Bord, ebenso wie eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Das Infotainmentsystem reagiert flott und lässt sich intuitiv bedienen.
Sicherheit und Assistenzsysteme: Gut gerüstet für den Alltag
Auch in Sachen Sicherheit und Assistenzsysteme muss sich der ë-C3 nicht verstecken. Serienmäßig sind unter anderem ein Notbremsassistent, ein Spurhalteassistent und eine Verkehrszeichenerkennung an Bord. Gegen Aufpreis sind weitere Systeme wie ein Toter-Winkel-Warner oder ein adaptiver Tempomat erhältlich.
Besonders lobenswert ist, dass Citroën auch beim Basismodell nicht an der Sicherheit gespart hat. Die Ausstattung entspricht dem, was man heutzutage von einem modernen Kleinwagen erwarten darf.
Preis und Positionierung: Ein günstiges Elektroauto – mit Einschränkungen
Mit einem Einstiegspreis von knapp über 23.000 Euro positioniert sich der ë-C3 als eines der günstigsten Elektroautos auf dem deutschen Markt. Im Vergleich zum Verbrenner-C3, der bei knapp 15.000 Euro startet, ist er jedoch deutlich teurer. Hier zeigt sich, dass die Elektromobilität trotz sinkender Preise nach wie vor ihren Aufpreis hat.
Dennoch bietet der ë-C3 ein attraktives Gesamtpaket. Er ist deutlich günstiger als viele Konkurrenten im Elektro-Segment und bietet dabei eine solide Ausstattung und alltagstaugliche Leistungsdaten. Für Stadtbewohner und Pendler mit Zugang zu einer Lademöglichkeit könnte er eine interessante Alternative zu konventionellen Kleinwagen darstellen.

Fazit: Ein vielversprechender Einstieg in die Elektromobilität
Der Citroën ë-C3 zeigt eindrucksvoll, dass erschwingliche Elektromobilität nicht zwangsläufig mit großen Kompromissen einhergehen muss. Er überzeugt mit einem frischen Design, einem komfortablen Fahrwerk und einer für den Alltag mehr als ausreichenden Reichweite. Die Verarbeitungsqualität und das Platzangebot sind dem Segment angemessen, die Ausstattung ist durchdacht und praxisorientiert.
Natürlich gibt es auch Schwachpunkte: Die begrenzte Höchstgeschwindigkeit könnte für Vielfahrer ein Dealbreaker sein, und der Aufpreis gegenüber dem Verbrenner-Modell ist trotz des günstigen Einstiegspreises für ein Elektroauto nicht zu vernachlässigen.
Letztendlich richtet sich der ë-C3 an Käufer, die einen alltagstauglichen Elektro-Kleinwagen suchen, ohne dafür tief in die Tasche greifen zu müssen. Für sie könnte der ë-C3 genau das richtige Fahrzeug sein – ein charmanter, komfortabler und praktikabler Begleiter für den Alltag, der nebenbei noch einen Beitrag zur Verkehrswende leistet.
Wer hauptsächlich in der Stadt unterwegs ist, Wert auf Komfort legt und die Vorzüge eines Elektroautos nutzen möchte, ohne sich finanziell zu übernehmen, sollte den Citroën ë-C3 definitiv auf dem Zettel haben. Er ist ein vielversprechender Beweis dafür, dass Elektromobilität langsam aber sicher in der Mitte der Gesellschaft ankommt.
Ein Videobericht zu dem Citroën ë-C3 findet ihr auch in dem auto motor sport Kanal auf YouTube.
Bildquellen
- Copyright William Crozes @ Continental Productions: @Stellantis
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