In der sich rasant entwickelnden Welt der Elektromobilität präsentiert Smart mit dem #3 ein faszinierendes neues Kapitel. Als elegantes SUV-Coupé positioniert sich der #3 als größerer Bruder des #1 und verspricht, Stadtauto-Charme mit SUV-Praktikabilität zu verbinden. Doch kann der Newcomer in einem hart umkämpften Marktsegment überzeugen?
- Design und Außenauftritt: Stilvolle Evolution
- Innenraum und Komfort: Premium-Ambiente mit kleinen Schwächen
- Antrieb und Fahrleistungen: Sportlich, wenn gewünscht
- Reichweite und Laden: Alltagstauglich mit Einschränkungen
- Ausstattung und Technologie: Modern und umfangreich
- Preis und Positionierung: Premium hat seinen Preis
- Fazit: Stilvoller Stadtflitzer mit SUV-Genen
Design und Außenauftritt: Stilvolle Evolution
Mit einer Länge von 4,40 Metern, einer Breite von 1,84 Metern und einer Höhe von 1,56 Metern präsentiert sich der Smart #3 als kompaktes SUV-Coupé. Im Vergleich zum #1 ist er 13 Zentimeter länger und deutlich flacher, was ihm eine dynamischere Silhouette verleiht.
Die Frontpartie wird von den charakteristischen „Cyber Sparks“ LED-Scheinwerfern dominiert, die durch einen durchgehenden Leuchtstreifen verbunden sind. Der große, aktive Lufteinlass im unteren Bereich der Front unterstreicht den sportlichen Charakter und trägt gleichzeitig zur Aerodynamik bei.
In der Seitenansicht fallen die fließende Dachlinie und die abfallende Fenstergrafik auf, die dem #3 seine coupéhafte Erscheinung verleihen. Schwarze Fensterrahmen und abgedunkelte Scheiben ab der B-Säule sorgen für eine optische Zweiteilung, die das Fahrzeug optisch streckt. Das Panoramaglasdach, das in höheren Ausstattungslinien erhältlich ist, verstärkt diesen Effekt zusätzlich.
Am Heck beeindruckt der große Dachkantenspoiler, der nicht nur optisch, sondern auch aerodynamisch wirksam ist. Die durchgehende Leuchteinheit und der Smart-Schriftzug runden das moderne Erscheinungsbild ab.
Insgesamt präsentiert sich der Smart #3 als gelungene Mischung aus SUV-Robustheit und coupéhafter Eleganz. Er ist sofort als Smart erkennbar, setzt sich aber deutlich von seinem kleineren Bruder #1 ab.
Innenraum und Komfort: Premium-Ambiente mit kleinen Schwächen
Im Innenraum setzt Smart auf hochwertige Materialien und eine moderne Gestaltung. Das Armaturenbrett ist großflächig mit weichen Oberflächen bezogen, ergänzt durch Zierelemente in Metall-Optik. Ein zentrales Designelement ist die durchgehende Spange, die sich vom Armaturenbrett bis in die Mittelkonsole zieht.
Die Sitze, insbesondere in höheren Ausstattungslinien, sind ein echter Hingucker. Mit einer Kombination aus Leder und Alcantara, auffälligen Ziernähten und Perforationen bieten sie nicht nur optisch, sondern auch haptisch ein Premium-Erlebnis.
Das Platzangebot vorne ist großzügig, selbst für großgewachsene Fahrer. Allerdings könnte die nicht verstellbare Kopfstütze für sehr große Personen ein Problem darstellen, da sie in den Nacken drücken kann. Im Fond überrascht der #3 mit erstaunlich viel Platz, was dem längeren Radstand im Vergleich zum #1 zu verdanken ist.
Der Kofferraum fasst 370 Liter, die sich durch Umklappen der Rücksitzlehne auf bis zu 1160 Liter erweitern lassen. Zusätzlich bietet ein kleiner „Frunk“ unter der Fronthaube weitere 15 Liter Stauraum – ideal für das Ladekabel.
Antrieb und Fahrleistungen: Sportlich, wenn gewünscht
Der #3 ist mit einem 200 kW (272 PS) starken Elektromotor an der Hinterachse ausgestattet. Mit einem maximalen Drehmoment von 343 Nm sorgt er für flotte Fahrleistungen: Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in 5,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 180 km/h abgeregelt.
Im Alltag überzeugt der Antrieb durch seine Souveränität. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten schiebt der #3 kraftvoll an. Die Abstimmung des Fahrwerks bietet einen guten Kompromiss aus Komfort und Sportlichkeit. In Kurven liegt das Fahrzeug satt auf der Straße, ohne dabei zu hart zu wirken. Die Lenkung ist präzise und vermittelt ein gutes Gefühl für die Straße.
Über verschiedene Fahrmodi lässt sich der Charakter des #3 anpassen. Im Sport-Modus reagiert das Fahrzeug noch direkter auf Gaseingaben und die Lenkung wird spürbar straffer. Der Eco-Modus hingegen optimiert die Reichweite, ohne dabei träge zu wirken.
Reichweite und Laden: Alltagstauglich mit Einschränkungen
Der Smart #3 wird mit zwei Batteriegrößen angeboten: 49 kWh für die Basisversion und 66 kWh für die höheren Ausstattungslinien. Mit der größeren Batterie verspricht Smart eine Reichweite von bis zu 455 Kilometern nach WLTP-Norm.
An einer Schnellladestation lädt der #3 mit bis zu 150 kW. Damit soll eine Ladung von 10 auf 80 Prozent in etwa 30 Minuten möglich sein. An einer Wallbox oder öffentlichen AC-Ladestation lädt das Fahrzeug mit bis zu 22 kW, was für ein komplettes Aufladen etwa 3 Stunden in Anspruch nimmt.
Ausstattung und Technologie: Modern und umfangreich
In Sachen Ausstattung zeigt sich der Smart #3 von seiner besten Seite. Schon in der Basisversion sind Features wie ein digitales Cockpit, ein großer 12,8-Zoll-Touchscreen, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, elektrisch verstellbare Sitze und ein Panorama-Glasdach serienmäßig an Bord.
Das Infotainmentsystem präsentiert sich modern und reaktionsschnell. Die Bedienung erfolgt hauptsächlich über den zentralen Touchscreen, dessen Benutzeroberfläche mit verspielten Animationen aufwartet. Dies mag Geschmackssache sein, funktioniert aber flüssig und intuitiv. Apple CarPlay und Android Auto sind kabellos verfügbar.
Auch in Sachen Sicherheit und Assistenzsysteme ist der #3 gut aufgestellt. Adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent, Notbremsassistent und Verkehrszeichenerkennung gehören zur Serienausstattung.
Ein besonderes Feature ist die Möglichkeit des „One Pedal Driving“. In der höchsten Rekuperationsstufe lässt sich der #3 fast ausschließlich mit dem Gaspedal steuern, was gerade im Stadtverkehr für eine entspannte Fahrweise sorgt.
Preis und Positionierung: Premium hat seinen Preis
Mit einem Einstiegspreis von 38.500 Euro für die Basisversion positioniert sich der Smart #3 im oberen Segment der Kompakt-SUVs. Eine Premium-Ausstattung startet bei 46.500 Euro. Das ist zweifellos ein stolzer Preis, der den #3 in direkter Konkurrenz zu etablierten Elektro-SUVs wie dem VW ID.4 oder dem Hyundai Ioniq 5 positioniert.
Für den Preis erhält man jedoch ein gut ausgestattetes, leistungsstarkes und durchaus praktisches Elektrofahrzeug. Der Innenraum bietet trotz der coupéhaften Linienführung erstaunlich viel Platz, und der Kofferraum fasst ausreichend für die meisten Alltagssituationen.

Fazit: Stilvoller Stadtflitzer mit SUV-Genen
Der Smart #3 ist ein mutiger und größtenteils gelungener Schritt in eine neue Ära für die Marke. Er kombiniert die für Smart typische Wendigkeit und den urbanen Charme mit den praktischen Vorzügen eines kompakten SUVs und sportlichen Fahrleistungen.
Zu den Stärken des Fahrzeugs gehören zweifellos das attraktive Design, der kraftvolle Antrieb, das ausgewogene Fahrwerk und die großzügige Ausstattung. Auch das Platzangebot und die Verarbeitungsqualität können überzeugen. Das Infotainmentsystem mag mit seiner verspielten Gestaltung nicht jedermanns Geschmack treffen, funktioniert aber zuverlässig und intuitiv.
Auf der anderen Seite steht der hohe Preis, der den #3 in einem hart umkämpften Marktsegment positioniert. Auch die Reichweite könnte für einige potenzielle Käufer ein Knackpunkt sein, gerade wenn längere Strecken auf der Tagesordnung stehen.
Insgesamt ist der Smart #3 ein faszinierendes Fahrzeug, das zeigt, dass auch kleinere Marken in der Elektromobilität eine Rolle spielen können. Für Käufer, die ein kompaktes, leistungsstarkes und gut ausgestattetes Elektro-SUV mit Coupé-Anmutung suchen und bereit sind, dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen, könnte der #3 genau das richtige Fahrzeug sein. Er beweist eindrucksvoll, dass „smart“ nicht zwangsläufig „klein“ bedeuten muss und dass Elektromobilität durchaus Spaß machen kann.
Ein Videobericht zu diesem interessanten Fahrzeug, findet ihr auch in dem ADAC Kanal auf YouTube.