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Polestar 2

Polestar 2
FAZIT
Der Polestar 2 in der getesteten Single Motor Long Range Variante präsentiert sich als äußerst kompetentes Elektroauto, das in vielen Bereichen überzeugt. Seine Stärken liegen eindeutig in der hervorragenden Bedienbarkeit, der guten Verarbeitung und dem ausgewogenen Fahrverhalten. Die Elektroauto-Funktionen und Assistenzsysteme sind vorbildlich umgesetzt und erleichtern den Alltag mit dem Fahrzeug erheblich. Auf der anderen Seite gibt es noch Raum für Verbesserungen, insbesondere beim Raumangebot im Fond und bei der Effizienz. Der etwas höhere Verbrauch und die damit verbundene geringere Reichweite im Vergleich zu manchen Konkurrenten könnten für einige Käufer ein Knackpunkt sein. Basispreis: 50.000 €
RAUMANGEBOT
58
QUALITÄT & VERARBEITUNG
75
STADTTAUGLICHKEIT
50
DYNAMIK
67
E-AUTO FUNKTIONEN & ASSISTENTEN
83
VERBRAUCH
75
KOMFORT
67
REICHWEITE
75
REISETAUGLICHKEIT
83
SOFTWARE & BEDIENUNG
83
PROS
Qualität & Verarbeitung
Dynamik
E-Mobilität Standards
Bedienung
CONS
Effizienz
Raumangebot
72
BEWERTUNG (NEU)

In der 29ten Episode vom Elektroauto Supertest vom 09. November 2023 auf dem YouTube-Kanal von auto motor und sport hat Alex Bloch den Polestar 2 einem umfassenden Elektroauto-Supertest unterzogen.

Der Polestar 2 hat sich seit seinem Debüt zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten in der Elektroauto-Mittelklasse entwickelt. Mit dem jüngsten Facelift und technischen Verbesserungen stellt sich die Frage: Kann der überarbeitete Polestar 2 mit Platzhirschen wie dem BMW i4 mithalten? Im Elektroauto-Supertest wurden ein genauer Blick auf die Single Motor Long Range Variante des Polestar 2 geworfen und seine Stärken und Schwächen analysiert.



Design und Qualität: Markante Erscheinung trifft solide Verarbeitung

Der Polestar 2 präsentiert sich mit einem markanten, leicht kantigen Design, das ihn von der Masse abhebt. Die Facelift-Version bringt subtile, aber effektive Änderungen mit sich, insbesondere an der Frontpartie. Die Kühlerverkleidung in Wagenfarbe verleiht dem Fahrzeug einen noch eleganteren Look.

Bei näherer Betrachtung offenbart sich eine größtenteils saubere Verarbeitung. Die Spaltmaße sind überwiegend gleichmäßig, wobei an einigen Stellen, wie zwischen Vorder- und Hintertür, noch Verbesserungspotenzial besteht. Die Lackqualität hingegen überzeugt auf ganzer Linie.

Im Innenraum setzt sich der positive Eindruck fort. Polestar verwendet hochwertige Materialien an den Kontaktpunkten, was für eine angenehme Haptik sorgt. Allerdings finden sich auch hier, wie bei vielen Konkurrenten, harte Kunststoffe an weniger sichtbaren Stellen. Insgesamt erreicht der Polestar 2 in puncto Qualitätsanmutung ein gutes Niveau, das mit dem des BMW i4 vergleichbar ist.

Raumangebot und Praktikabilität: Licht und Schatten

Beim Raumangebot zeigt der Polestar 2 eine zwiespältige Performance. Im Vorderbereich bietet er ein komfortables Ambiente mit cleveren Ablagemöglichkeiten. Besonders die gut durchdachte Lademöglichkeit für Smartphones verdient Lob.

Die Situation auf der Rückbank gestaltet sich jedoch weniger erfreulich. Trotz der Gesamtlänge von 4,60 Metern fällt der Platz im Fond überraschend knapp aus. Großgewachsene Passagiere werden hier mit eingeschränkter Kopf- und Kniefreiheit konfrontiert – ein unerwarteter Schwachpunkt für ein Fahrzeug dieser Klasse.

Der Kofferraum mit 405 Litern Volumen liegt im Mittelfeld der Kompaktklasse, bleibt aber hinter den Erwartungen für ein Fahrzeug dieser Größe zurück. Ein Pluspunkt ist der zusätzliche Stauraum unter der Fronthaube (Frunk), der praktischen Mehrwert bietet, insbesondere für die Unterbringung von Ladekabeln.

Fahrdynamik und Komfort: Ausgewogene Performance

Der Umstieg von Vorder- auf Heckantrieb hat dem Polestar 2 gut getan. Mit 220 kW (ca. 300 PS) und 490 Nm Drehmoment bietet der Elektromotor souveräne Fahrleistungen. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,5 Sekunden mag auf dem Papier nicht rekordverdächtig erscheinen, fühlt sich im Alltag aber mehr als ausreichend an.

Besonders lobenswert ist die Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h, die in dieser Klasse keine Selbstverständlichkeit darstellt. Sie ermöglicht souveränes Reisen auf der Autobahn, auch wenn der Verbrauch bei hohen Geschwindigkeiten deutlich ansteigt.

Das Fahrwerk des Polestar 2 bietet eine gelungene Balance zwischen Komfort und Sportlichkeit. Die frequenzabhängigen Dämpfer sorgen für eine gute Absorption von Unebenheiten bei gleichzeitig straffer Abstimmung in Kurven. Auf der Autobahn zeigt sich der Polestar von seiner besten Seite und bietet ein ruhiges, komfortables Fahrerlebnis.

Elektroauto-Funktionen und Assistenzsysteme: Vorbildliche Umsetzung

In Sachen Elektroauto-Funktionalität und Assistenzsysteme setzt der Polestar 2 Maßstäbe. Die Integration von Google Maps für die Routenplanung inklusive Ladestopps ist vorbildlich umgesetzt. Klare Anzeigen der voraussichtlichen Ladezeiten und des Batteriestands bei Ankunft erleichtern die Planung von Langstreckenfahrten erheblich.

Die Assistenzsysteme, darunter ein adaptiver Abstandsregeltempomat und verschiedene Sicherheitsfunktionen, arbeiten zuverlässig und unterstützen den Fahrer effektiv. Die Implementierung einer Wärmepumpe und die Möglichkeit zur Vorkonditionierung des Akkus vor dem Schnellladen sind weitere Pluspunkte, die die Alltagstauglichkeit des Fahrzeugs erhöhen.

Verbrauch und Effizienz: Raum für Verbesserungen

Bei Verbrauch und Effizienz zeigt der Polestar 2 eine solide, wenn auch nicht klassenführende Performance. Im Eco-Modus verbraucht er durchschnittlich 14 kWh/100 km, was für ein Fahrzeug dieser Größe und Leistung akzeptabel ist. Auf der Autobahn steigt der Verbrauch erwartungsgemäß an, wobei sich besonders der etwas höhere Luftwiderstand im Vergleich zu aerodynamisch optimierten Konkurrenten bemerkbar macht.

Der Testverbrauch von 18 kWh/100 km ist zwar gut, lässt aber noch Raum für Verbesserungen. Hier zeigt sich, dass die Entscheidung für Sportreifen mit höherem Rollwiderstand zwar der Fahrdynamik zugute kommt, aber einen Kompromiss in Sachen Effizienz darstellt.

Reichweite und Ladegeschwindigkeit: Konkurrenzfähig, aber nicht führend

Mit einer nutzbaren Akkukapazität von 78 kWh erreicht der Polestar 2 eine praxisnahe Reichweite von 433 km im Testbetrieb. Bei konstant 120 km/h auf der Autobahn reduziert sich die Reichweite auf etwa 364 km. Diese Werte sind solide, bleiben aber hinter denen einiger Konkurrenten wie dem BMW i4 zurück.

Bei der Ladegeschwindigkeit kann der Polestar 2 punkten. Mit einer Spitzenladeleistung von über 200 kW und einer gut abgestimmten Ladekurve ermöglicht er kurze Ladestopps auf Langstrecken. Besonders im mittleren Ladebereich zwischen 34% und 70% zeigt er eine höhere Ladeleistung als mancher Konkurrent, was teilweise den etwas höheren Verbrauch kompensiert.

Bedienung und Infotainment: Vorbildliche Umsetzung

In Sachen Bedienbarkeit und Infotainment setzt der Polestar 2 neue Maßstäbe in seiner Klasse. Das zentrale Display überzeugt mit klarer, großer Schrift und einer intuitiven Menüführung. Die Kombination aus Touchscreen und physischen Bedienelementen ist gut durchdacht und ermöglicht eine ablenkungsarme Bedienung während der Fahrt.

Besonders lobenswert ist die Gestaltung des digitalen Kombiinstruments, das wichtige Informationen klar und übersichtlich darstellt. Die Integration von Google-Diensten funktioniert reibungslos und bietet einen echten Mehrwert im Alltag.

Die Sprachsteuerung arbeitet zuverlässig und trägt zur insgesamt sehr guten Bedienbarkeit bei. Mit fünf von fünf möglichen Sternen in diesem Bereich setzt sich der Polestar 2 an die Spitze des Feldes und übertrifft sogar den bisher führenden BMW i4.

Fazit: Ein starker Konkurrent mit kleinen Schwächen

Der Polestar 2 in der getesteten Single Motor Long Range Variante präsentiert sich als äußerst kompetentes Elektroauto, das in vielen Bereichen überzeugt. Seine Stärken liegen eindeutig in der hervorragenden Bedienbarkeit, der guten Verarbeitung und dem ausgewogenen Fahrverhalten. Die Elektroauto-Funktionen und Assistenzsysteme sind vorbildlich umgesetzt und erleichtern den Alltag mit dem Fahrzeug erheblich.

Auf der anderen Seite gibt es noch Raum für Verbesserungen, insbesondere beim Raumangebot im Fond und bei der Effizienz. Der etwas höhere Verbrauch und die damit verbundene geringere Reichweite im Vergleich zu manchen Konkurrenten könnten für einige Käufer ein Knackpunkt sein.

In der Gesamtwertung erreicht der Polestar 2 beeindruckende 4,3 von 6 möglichen Sternen, was ihn zu einem der besten bisher getesteten Elektroautos macht. Auch wenn er den BMW i4 nicht ganz von der Spitzenposition verdrängen konnte, ist der Abstand gering.

Für potenzielle Käufer bietet der Polestar 2 ein überzeugendes Gesamtpaket. Er kombiniert ein attraktives Design mit solider Technik und innovativen Funktionen. Besonders Fahrer, die Wert auf eine intuitive Bedienung und ein dynamisches Fahrerlebnis legen, werden mit dem Polestar 2 glücklich werden. Die Einschränkungen beim Raumangebot sollten jedoch vor dem Kauf sorgfältig abgewogen werden.

Mit einem Preis-Leistungs-Verhältnis von 4,1 Sternen trotz eines Preises von über 50.000 Euro positioniert sich der Polestar 2 als attraktive Option im Premium-Segment der Elektroautos. Er beweist, dass die noch junge Marke Polestar in der Lage ist, mit etablierten Herstellern auf Augenhöhe zu konkurrieren und in einigen Bereichen sogar neue Maßstäbe zu setzen.

Insgesamt hinterlässt der Polestar 2 einen sehr positiven Eindruck und empfiehlt sich als ernstzunehmende Alternative für alle, die ein modernes, leistungsfähiges und gut ausgestattetes Elektroauto der Mittelklasse suchen. Mit weiteren Verbesserungen in den kommenden Modellgenerationen hat Polestar das Potenzial, sich dauerhaft an der Spitze des umkämpften Elektroauto-Marktes zu etablieren.

Das aktuelle Elektroauto Supertest Ranking von allen bisherigen Elektroauto Supertests könnt ihr auf der Ranking Seite einsehen und bei Verständnis Fragen euch auch die Bewertungskriterien durchlesen.

AMS YouTube Video zu dem Polestar 2

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