back to top

VW ID.Buzz

VW ID.Buzz
FAZIT
Seine Stärken spielt der VW ID. Buzz dort aus, wo es auf einen VW Bus ankommt: beim Platzangebot, der Variabilität und dem unverwechselbaren Charme. Natürlich gibt es auch Schwächen: Die Reichweite könnte für manche Nutzer knapp bemessen sein, die Materialanmutung im Innenraum entspricht nicht immer dem hohen Preis. Und ja, eingefleischte Fans werden die luftgekühlten Boxer-Motoren und das charakteristische Brummen vermissen. Doch der ID. Buzz macht vieles richtig. Er fährt sich für seine Größe erstaunlich agil, ist effizienter als man denkt und bietet modernste Technik. Vor allem aber versprüht er jene positive Ausstrahlung, für die VW Busse seit Generationen geliebt werden. Basispreis: 65.000 €
RAUMANGEBOT
100
QUALITÄT & VERARBEITUNG
67
STADTTAUGLICHKEIT
42
DYNAMIK
42
E-AUTO FUNKTIONEN & ASSISTENTEN
75
VERBRAUCH
50
KOMFORT
75
REICHWEITE
50
REISETAUGLICHKEIT
50
SOFTWARE & BEDIENUNG
58
PROS
Großzügiges Raumangebot und flexible Innenraumgestaltung
Effiziente Antriebstechnik mit überraschend niedrigem Verbrauch für seine Größe
Modernes Design mit Anleihen an den klassischen VW Bus
Gute Fahrdynamik und kleiner Wendekreis für ein Fahrzeug dieser Größe
CONS
Hoher Einstiegspreis ab 60.000 Euro aufwärts
Teilweise günstig wirkende Materialien im Innenraum
Umständliche Touch-Bedienung für einige Funktionen wie Klimaanlage
Reichweite könnte für lange Strecken knapp bemessen sein, besonders bei Autobahnfahrten
61
BEWERTUNG (NEU)

In der 22ten Episode vom Elektroauto Supertest vom 19. April 2023 auf dem YouTube-Kanal von auto motor und sport unterzieht Alexander Bloch den Volkswagen ID.Buzz einem umfassenden Supertest.

Der VW Bus ist eine Ikone – geliebt von Familien, Campern und Hippies gleichermaßen. Nun wagt Volkswagen den Schritt in die Elektromobilität und präsentiert mit dem ID. Buzz die Neuinterpretation des Kultfahrzeugs für das 21. Jahrhundert. Doch kann der elektrische Bulli die hohen Erwartungen erfüllen?



Design: Mutig in die Zukunft, mit Respekt vor der Vergangenheit

Der erste Blick auf den ID. Buzz sorgt für gemischte Gefühle. Das Design ist mutig und modern, gleichzeitig aber auch polarisierend. Die klassischen runden Scheinwerfer des Originals sind verschwunden, stattdessen präsentiert sich der elektrische Bus mit einer flachen Front und LED-Leuchten. Dennoch ist die DNA des VW Busses klar erkennbar – in den Proportionen, der aufrechten Frontscheibe und dem großzügigen Glashaus.

Je länger man den ID. Buzz betrachtet, desto mehr wächst er einem ans Herz. Auf der Straße sorgt er für Aufsehen und positive Reaktionen. Die Menschen zeigen auf ihn, lächeln und freuen sich über den Anblick. Genau das macht einen echten VW Bus aus – er verbreitet gute Laune, wo immer er auftaucht.

Qualität: Hochwertig außen, mit Luft nach oben innen

In puncto Verarbeitungsqualität kann der ID. Buzz überzeugen. Die Karosserie ist tadellos gefertigt, mit präzisen Spaltmaßen und einer hochwertigen Lackierung. Besonders beeindruckend ist die Passgenauigkeit zwischen Metall- und Kunststoffteilen. Selbst mit der Lupe lassen sich kaum Unterschiede in der Farbgebung feststellen.

Im Innenraum zeigt sich jedoch ein gemischtes Bild. Einerseits gibt es hochwertige Materialien wie weiches Kunstleder und angenehm gummierte Oberflächen. Andererseits dominiert an vielen Stellen harter Kunststoff. Für ein Fahrzeug in dieser Preisklasse – der ID. Buzz startet bei über 60.000 Euro – ist das enttäuschend. Hier hätte man sich mehr Premiumanmutung gewünscht. Allerdings muss man fairerweise sagen, dass auch die früheren VW Busse nicht für Luxus im Innenraum bekannt waren.

Raumangebot: Hier spielt der ID. Buzz seine Stärken aus

Das Herzstück jedes VW Busses ist sein großzügiges Platzangebot – und hier kann der ID. Buzz voll überzeugen. Vorne thront man auf bequemen Sitzen mit perfekter Übersicht. Die aufrechte Sitzposition und die riesige Frontscheibe vermitteln echtes Busfeeling. Selbst großgewachsene Fahrer finden mühelos eine angenehme Sitzposition.

Im Fond geht es nicht weniger geräumig zu. Die Testversion bot Platz für fünf Personen, wobei künftig auch Varianten mit sechs und sieben Sitzen folgen sollen. Die Kopf- und Beinfreiheit im Fond ist hervorragend, selbst lange Strecken lassen sich hier bequem absolvieren. Praktische Details wie Klapptische an den Vordersitzen erhöhen den Komfort zusätzlich.

Beim Kofferraum setzt der ID. Buzz neue Maßstäbe in seiner Klasse. Mit einem Volumen von 1.121 Litern bietet er enorm viel Stauraum für Gepäck, Einkäufe oder Sportausrüstung. Klappt man die Rücksitzbank um, wächst das Volumen auf beeindruckende 2.205 Liter. Clever: Unter dem Ladeboden gibt es ein zusätzliches Fach für Ladekabel und Co.

Antrieb und Fahrleistungen: Mehr als ausreichend für einen Bus

Der Elektromotor des ID. Buzz leistet 204 PS und treibt die Hinterräder an – ganz in der Tradition der luftgekühlten VW Busse. Das maximale Drehmoment von 310 Nm liegt bereits ab dem Stand an, was für spritzige Fahrleistungen sorgt. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in knapp 10 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 145 km/h abgeregelt.

Im Alltag fühlt sich der ID. Buzz deutlich agiler an, als die Zahlen vermuten lassen. Dank des tiefen Schwerpunkts durch die Batterien im Fahrzeugboden liegt er satt auf der Straße. Die Lenkung ist präzise, das Fahrwerk ausgewogen zwischen Komfort und Stabilität. Für einen Bus dieser Größe ist der Wendekreis mit knapp 11 Metern erstaunlich klein, was das Rangieren in engen Innenstädten erleichtert.

Reichweite und Laden: Gut, aber nicht klassenbeste

Die 82 kWh große Batterie (netto nutzbar sind etwa 77 kWh) ermöglicht laut WLTP-Norm eine Reichweite von bis zu 425 Kilometern. Im Alltag sind eher 300 bis 350 Kilometer realistisch, abhängig von Fahrweise und Außentemperatur. Auf der Autobahn bei Tempi um 120 km/h sinkt die Reichweite auf etwa 250 Kilometer.

An einer Schnellladestation lädt der ID. Buzz mit bis zu 170 kW. Unter idealen Bedingungen ist die Batterie so in etwa 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent gefüllt. Im Vergleich zu manch anderer Elektro-Limousine sind das keine Bestwerte, für einen Bus dieser Größe aber durchaus respektabel.

Verbrauch: Erstaunlich effizient für seine Größe

Trotz seiner bulliger Karosserie zeigt sich der ID. Buzz erstaunlich genügsam. Im Eco-Modus sind Verbräuche um 20 kWh/100 km möglich. Auf der Autobahn steigt der Verbrauch naturgemäß an, bleibt mit rund 24-26 kWh/100 km aber in einem akzeptablen Rahmen.

Beeindruckend ist der niedrige cw-Wert von 0,285. Damit ist der ID. Buzz aerodynamischer als manch flache Limousine. Die Ingenieure haben ganze Arbeit geleistet, um die klobige Bus-Form windschnittig zu gestalten. Dennoch macht sich die große Stirnfläche bei höheren Geschwindigkeiten bemerkbar.

Fahrassistenz und Komfort: Moderne Technik trifft Bulli-Feeling

Der ID. Buzz ist mit allen modernen Fahrassistenzsystemen ausgestattet, die man von einem Neuwagen in dieser Preisklasse erwartet. Der adaptive Tempomat arbeitet präzise, die Spurhalteassistenz greift sanft ein. Die Verkehrszeichenerkennung funktioniert zuverlässig, nur gelegentlich kommt es zu Fehlern.

Der Fahrkomfort ist auf hohem Niveau. Bei niedrigen Geschwindigkeiten gleitet der ID. Buzz nahezu lautlos dahin. Erst ab Tempo 80 machen sich verstärkt Windgeräusche bemerkbar – der großen Frontfläche geschuldet. Das Fahrwerk federt Unebenheiten souverän ab, neigt aber bei geringer Beladung zu leichtem Nachwippen – typisch für einen Bus.

Bedienung und Infotainment: Licht und Schatten

Das Infotainmentsystem des ID. Buzz basiert auf der aktuellsten Software-Generation von Volkswagen. Die Reaktionszeiten sind flott, die Menüstruktur übersichtlich. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte: Die Klimabedienung über Touchflächen ist umständlich, die Lautstärkeregelung per Slider ohne haptisches Feedback unpraktisch.

Das digitale Kombiinstrument hinter dem Lenkrad ist übersichtlich gestaltet, bietet aber wenig Anpassungsmöglichkeiten. Viele Nutzer werden daher auf Apple CarPlay oder Android Auto zurückgreifen, die kabellos eingebunden werden können.

Ein Lob verdient die Sprachsteuerung, die die meisten Befehle zuverlässig umsetzt. Die Routenplanung mit Ladestopps funktioniert grundsätzlich gut, könnte aber noch optimiert werden. Oft plant das System sehr konservativ und schlägt mehr Ladestopps vor als nötig.

Preis und Ausstattung: Nicht günstig, aber sein Geld wert

Mit einem Einstiegspreis von über 60.000 Euro ist der ID. Buzz kein Schnäppchen. Gut ausgestattete Versionen kratzen schnell an der 80.000 Euro-Marke. Dafür erhält man aber auch ein einzigartiges Fahrzeug, das modernste Technik mit dem Charme des legendären VW Busses verbindet.

Die Serienausstattung ist umfangreich und lässt wenig Wünsche offen. LED-Scheinwerfer, Navigationssystem, Wärmepumpe und diverse Fahrassistenten sind bereits an Bord. Wer möchte, kann den ID. Buzz mit Features wie elektrischen Schiebetüren, Matrix-LED-Scheinwerfern oder einem Premium-Soundsystem weiter aufwerten.

Fazit: Der elektrische Bus überzeugt auf ganzer Linie

Der VW ID. Buzz ist mehr als nur ein weiteres Elektroauto auf MEB-Basis. Er ist die gelungene Neuinterpretation einer Legende, die Tradition und Moderne gekonnt verbindet. Seine Stärken spielt er dort aus, wo es auf einen VW Bus ankommt: beim Platzangebot, der Variabilität und dem unverwechselbaren Charme.

Natürlich gibt es auch Schwächen: Die Reichweite könnte für manche Nutzer knapp bemessen sein, die Materialanmutung im Innenraum entspricht nicht immer dem hohen Preis. Und ja, eingefleischte Fans werden die luftgekühlten Boxer-Motoren und das charakteristische Brummen vermissen.

Doch der ID. Buzz macht vieles richtig. Er fährt sich für seine Größe erstaunlich agil, ist effizienter als man denkt und bietet modernste Technik. Vor allem aber versprüht er jene positive Ausstrahlung, für die VW Busse seit Generationen geliebt werden.

Wer einen praktischen Elektro-Van mit Charakter sucht und das nötige Kleingeld hat, wird mit dem ID. Buzz glücklich werden. Er ist nicht perfekt, aber er hat das Zeug dazu, die Erfolgsgeschichte des VW Busses ins elektrische Zeitalter fortzuschreiben. Die Hippies von heute werden begeistert sein – auch wenn sie statt Blumen nun Solarzellen aufs Dach kleben.

Das aktuelle Elektroauto Supertest Ranking von allen bisherigen Elektroauto Supertests könnt ihr auf der Ranking Seite einsehen und bei Verständnis Fragen euch auch die Bewertungskriterien durchlesen.

AMS YouTube Video zu dem VW ID.Buzz



Bildquellen

Vorheriger Artikel
Nächster Artikel

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Aktuelles

Der neue BMW i5: Elektrische Revolution in der Oberklasse

Der BMW i5: Luxuriöse Elektro-Limousine mit beeindruckender Leistung, modernster Technologie und hohem Komfort. Ist es der neue Maßstab in der Oberklasse?

Hyundai IONIQ 5 N: Sportlicher Elektrowagen mit Emotionen

Mit 650 PS, innovativem Fahrwerk und einzigartigem Sound-Design verbindet der Hyundai IONIQ 5 N als Elektro-Sportler Leistung und Emotion.

Der GWM Ora 03: Ein stylischer Elektro-Kompaktwagen

Der GWM Ora 03 ist ein stylischer Elektro-Kompaktwagen mit auffälligem Design, hochwertigem Innenraum und solider Reichweite zu attraktivem Preis.

Audi A6 e-tron: Eletrische Avant und Sportsback Versionen

Der Audi A6 e-tron vereint Luxus und E-Mobilität. Informationen zu Reichweite, Ladetechnik und innovative Features der elektrischen Oberklasse-Modelle von Audi.

Kia EV 9

Der Kia EV9 ist Luxuriöser Elektro-SUV, der mit enormem Raumangebot, effizienter Technik und guter Reichweite zu überzeugen weiß.

Werbung

Ranking

Mercedes EQS 450+

Der Mercedes EQS 450+ bietet Luxus, hohe Effizienz und starken Komfort. Ideal für lange Strecken, jedoch eingeschränkt in der Stadt.

Porsche Taycan GTS

In der fünfzehnten Episode vom Elektroauto Supertest vom 25. Mai 2022 wird der Porsche Taycan GTS einem intensiven Elektroauto-Supertest unterzogen.

BMW i7 xDrive60

Der BMW i7 xDrive60 bietet luxuriöse Verarbeitung, beeindruckende Leistung, innovative Technik, komfortables Raumangebot und hohe Reichweite.

VW ID.7

Der VW ID.7 beeindruckt mit seiner Verarbeitung, innovativer Technik, hervorragender Fahrdynamik und großer Reichweite, trotz kleinerer Bedienungsschwächen.

BMW i4 eDrive 40

Der BMW i4 eDrive40 bietet hohen Komfort, beeindruckende Effizienz und solide Leistung, aber eingeschränkte urbane Nutzbarkeit. Perfekt für lange Strecken.
In der 22ten Episode vom Elektroauto Supertest vom 19. April 2023 auf dem YouTube-Kanal von auto motor und sport unterzieht Alexander Bloch den Volkswagen ID.Buzz einem umfassenden Supertest. Der VW Bus ist eine Ikone - geliebt von Familien, Campern und Hippies gleichermaßen. Nun wagt...VW ID.Buzz