Auch wenn es kaum zu glauben ist, so liest man selbst in der Auto-Bild gelegentlich positive Artikel zu der Elektromobilität. Eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgegebene Studie rund um die Energiekosten für PKW ist dort aufgegriffen worden und sachlich dargestellt. In dieser wird klar: Elektroautos sind deutlich günstiger als Verbrenner. Und doch ist im laufenden Jahr das Kaufinteresse rund um E-Autos gerade mal bei 17%, wo es 2021 noch bei 24% lag, laut einer aktuellen Allensbach-Umfrage im Auftrag der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften.
Vorhandenes Halbwissen um E-Autos ist die größte Herausforderung
Die Studie zeigt, dass neben dem Wegfall der Elektromobilitäts-Förderung in 2024 gerade Vorbehalte gegenüber Elektroautos die schlechte Meinung und aktuell niedriges Kaufinteresse der Bevölkerung am meisten beeinflussen. Und gerade diese Vorbehalte kommen hauptsächlich aus sogenannten „Stammtisch-Gesprächen“ und passen alles andere als zu den Tatsachen rund um Elektromobilität. Und hier muss ich auch selbst eingestehen, dass es bei mir nicht viel anders war bis ich mich mit dem Thema mehr auseinandergesetzt habe.

Die Hauptkritikpunkte sind in dieser Studie:
- Kosten: Etwas, was definitiv nicht stimmt, wie auch in der BMWK Studie klar dargestellt. Auch die hohen Energiepreise sind in vielen Köpfen noch stark vorhanden, wobei Strompreise im Schnitt 2024 bereits um knapp 8 Prozent gesunken sind während die Benzinpreise für Verbrenner immer weiter steigen und weitere Erhöhungen bereits prognostiziert worden sind. Und hier werden aktuell nicht einmal die laufenden Wartungs- und Reparaturkosten berücksichtigt, die laut einer aktuellen Pannenstatistik des ADAC deutlich geringer bei gebrauchten E-Autos als wie bei gleichaltrigen Verbrennern liegen.
- Unvollkommene Ladeinfrastruktur: Hier kommt es sehr stark auf den Standort in Deutschland an, auch wenn die Abdeckung grundsätzlich deutlich verbessert wurde und weiterhin wird. Bereits im November 2023 stieg die Anzahl an Ladesäulen schneller wie die an Elektroautos. Aber bei vielen der Befragten wurde auch festgestellt, dass Sie nicht einmal wissen ob es eine Möglichkeit zum öffentlichen Laden in ihrer direkten Umgebung gibt. In diesem Bereich fehlt eindeutig die Aufklärung mehr als die tatsächliche Infrastruktur.
- Reichweite: Gerade in diesem Bereich sind sehr viele falsche Aussagen im Umlauf. Elektroautos sind oft für bestimmte Nutzungsbereiche optimiert und so gibt es Stadtflitzer wie der Fiat500e oder der Mini Cooper SE, die eher zwischen 200 und 250 km mit einer Batterieladung fahren können. Aber es gibt auch Reisetaugliche Autos wie der BMW i4 eDrive40, der Tesla Model 3 oder der frisch veröffentliche Volkswagen ID.7 die eine tatsächliche Reichweite von über 450 km mit einer Batterieladung ohne Probleme leisten können.
Bildquellen
- poster-energiekostenvergleich-pkw-bmwk: @BMWK
- Elektroauto Studie: @kreiert mit DAL-E